Mit Jan Oostenbrink habe ich heute einen Experten für interkulturelles Management und grenzübergreifende Kooperation zu Gast. Der 59-jährige Niederländer lebt in Groningen und Münster. Ziel seiner täglichen Arbeit ist es, Zusammenarbeit, Kooperation und Wirtschaftsbeziehungen insbesondere zwischen den Niederlanden und Deutschland zu fördern und zu verbessern. Oder auch beim ersten Schritt über die Grenze zu unterstützen, wenn es noch keine Beziehungen in unser Nachbarland gibt. Jan Oostenbrink ist studierter Jurist und Quereinsteiger in seinen Job. Seine Quereinsteiger-Vita und die Tatsache, dass er ein echter Netzwerker ist, machen ihn zum perfekten Gast für meinen Podcast. 🙂 Wer schon meinen deutschen Jobsucher-Podcast gehört hat, der weiß genau, warum das so ist. 😉 In dieser englischsprachigen Podcast-Episode bekommst Du viele konkrete Tipps für Deinen Gang in die Niederlande. Und: Gleich mehrere gute Nachrichten noch gratis dazu!

Holländischer Arbeitsvertrag: Einfach unterschreiben und fröhlich sein

Ich fange mal mit den einfachen Dingen an: Wenn Dir ein niederländisches Unternehmen einen Arbeitsvertrag anbietet, dann kannst Du den einfach unterschreiben und fröhlich sein. Die zu erledigenden Formalitäten sind innerhalb von Europa schon seit vielen Jahren kein wirkliches Hindernis mehr und werden zum Teil auch von Deinem holländischen Arbeitgeber erledigt. Das war schon vor über zwanzig Jahren so, als ich in die Republik Irland gegangen bin. Arbeitsvertrag unterschreiben, Wohnung suchen und das war es dann auch schon fast. Daran wird Dein Wechsel nach Holland definitiv nicht scheitern.

Home Office ist in den Niederlanden schon länger selbstverständlich

Organisatorische Unterschiede gibt es bei Arbeitszeiten, Urlaubstagen und zum Beispiel auch beim Thema Home Office. Man mag es kaum glauben, aber: In den Niederladen war Arbeiten im Home Office schon vor Corona eine ganz normale und positiv gesehene Sache! Das sind gute Nachrichten für Pendler, insbesondere dann, wenn Du nicht direkt neben der Grenze wohnst. Der Radius, in dem Arbeitgeber und Arbeitnehmer sich gegenseitig suchen und finden können, wird dadurch deutlich größer. Wichtig wäre es, das erste halbe Jahr vor Ort zu sein, um die Kollegen kennenzulernen, sich auszutauschen und gut in den neuen Job und die neue Kultur rein zu kommen. Und die Sprache zu lernen! Laut Jan Oostenbrink können Deutsche das in nur drei bis sechs Monaten schaffen. Wenn die holländischen Kollegen nicht zuuuu nett sind und Deutsch oder Englisch reden, damit der Sprachanfänger sich nicht so quälen muss. 😉

Regelmäßig aus dem Home Office zu arbeiten, war in den Niederlanden schon vor Corona üblich. Die Arbeit von zu Hause wird positiv gesehen und erhöht bei der Job- und der Mitarbeitersuche den Radius für beide Seiten. Foto: Pixabay, StockSnap

Die wichtigsten Kriterien holländischer Arbeitgeber

Positiv ist auch, dass ein beruflicher Quereinstieg in unserem Nachbarland leichter gelingen kann als bei uns. Die wichtigsten Kriterien auf die Niederländische Arbeitgeber achten sind laut Jan Oostenbrink:

  • Deine Einstellung.
  • Dein Interesse.
  • Deine Selbstpräsentation.
  • Das Du „Out-of-the-Box“ denken kannst.

Was Jobsucher in den Niederlanden vorbereitet und klar haben sollten

Jan Oostenbrink gibt Dir im Podcast-Interview eine ganze Liste an Punkten, die Du gut vorbereitet und klar haben solltest, wenn Du als Jobsucher in den Niederlanden unterwegs bist. Folgendes solltest Du auf dem Schirm haben:

  • Wer bin ich?
  • Was will ich?
  • Was sind meine Stärken und Schwächen und wie gehe ich damit um?
  • Welche Erfahrungen habe ich?
  • Welche Ergebnisse habe ich bis jetzt in verschiedenen Jobs und Projekten erreicht?
  • Für Quereinsteiger: Warum möchte ich den neuen Schritt von Branche A zu B zu C machen?
  • Was ist der Mehrwert, den ich meinem Arbeitgeber in dem neuen Job bringe?

Insbesondere die letzte Frage wird laut Jan für Quereinsteiger wichtig sein. Denn: Warum sollte ich Dich einstellen, wenn ich weiß, dass Du von Deiner Bildung her nicht perfekt passt und es Dir an Erfahrung fehlt? Und je mehr andere Kandidaten es gibt, umso spannender wird diese Frage. 😉

Und: Schlottern Dir schon die Knie? 😉 Die meisten Leute, die ich kenne, sind spätestens bei Frage zwei schon raus. Jedenfalls dann, wenn damit zu rechnen ist, das nachgebohrt wird. *lacht*

Falls Du auch schlottern solltest, dann mach Dir keine Sorgen. Das ist ganz normal. Für solche Situationen gibt es so Leute wie mich. 😉 Wie Du richtig gute und ehrliche Antworten auf diese Fragen findest – die auch gründlichem Nachbohren stand halten -, genau das ist der Inhalt meines Coaching. Nimm sehr gerne Kontakt zu mir auf, wenn Du Unterstützung brauchst. Als Jobcoach habe ich mich schon vor Jahren auch bei deutschen Jobsuchern auf Quereinstiege spezialisiert.

Jan Oostenbrink lebt im niederländischen Groningen und in Münster. Foto: Pixabay, Hans Ravensbergen

Kulturelle Unterschiede: Der Wechsel ist für Deutsche leichter

Zum Schluss gibt es noch eine gute Nachricht aus deutscher Sicht. In dem Projekt „Cross Border Talent“ (CBT) hat Jan Oostenbrink als Coach und Mentor Young Professionals im jeweiligen Ausland begleitet. Dabei kommen natürlich auch die kulturellen Unterschiede auf den Tisch und zur Sprache. Sein Fazit ist: Für Deutsche ist der Wechsel in die Niederlande leichter, als umgekehrt!

Mein Krautworking NL Podcast ist ja noch recht jung, aber ganz ehrlich: Genau das, ist auch mein Eindruck!

In diesem Sinne wünsche ich Dir viel Erfolg und Energie bei Deiner Jobsuche in Holland und verbleibe wie immer mit: Heiter weiter! 🙂

Kontakt zu Jan Oostenbrink

Mit folgenden Fragestellungen / Anliegen können Vertreter von Firmen und Organisationen gerne Kontakt zu Jan Oostenbrink aufnehmen:

  • Wie komme ich in den deutschen Markt?
  • Was kann ich tun, um auf die andere Seite der Grenze kommen?
  • Wie können wir kooperieren?

Links & Weiterführendes